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Öffentliche Anhörung: Massive Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte droht

Es war offenbar eine Premiere im Stadtentwicklungsausschuss der Bürgerschaft: Bei der öffentlichen Anhörung zum Bebauungsplan HC 17 haben wir eine PowerPoint-Präsentation zu unserer Kritik gemacht.

Der B-Plan HC 17 umfasst das Schulgrundstück und das daneben liegende Baufeld 78. Beide liegen an der Versmannstraße und an der Pfeilerbahn – und genau das ist das Problem: Es ist laut, die Luft ist durch die KFZ-Immissionen giftig und die Züge verursachen massiven Elektrosmog auf den beiden Grundstücken.

Unsere Hauptkritik ist, dass die Zahlen von der Stadtentwicklungsbehörde nicht realistisch dargestellt werden. Zum einen gibt sie für den KFZ-Verkehr einen Durchschnittswert für alle Wochentage an, obwohl Kinder an den Wochenenden nie in der Schule sind. Zum anderen wird die Großmarktbrücke vorausgesetzt – deren Bau aber seit knapp zehn Jahren zurückgestellt ist. Ohne Großmarktbrücke wird es vor der Schule zwischen 45 und 60 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter geben; es ist eine weite Überschreitung der gesetzlichen Grenzwerte.

Und der Elektrosmog an der Schule wird in den Gutachten unterschätzt, weil die Daten von 2019 sind und weder den Ausbau des Hauptbahnhofs noch den Deutschlandtakt berücksichtigen. Die Behörde räumte ein, dass unsere Kritik zutrifft. Auf unsere anschließende Nachfrage bei der Behörde, was sie tun werde, wenn der Hamburger Vorsorgewert für Elektrosmog an der Schule überschritten wird, war die Antwort: nichts. Dann sei die Schule ja schon gebaut. Und sie nicht mehr zuständig.

Dass die ökologische Bestandserfassung elf Jahre alt ist, obwohl die eigene Behördenrichtlinie fünf Jahre als maximale Laufzeit vorsieht, rechtfertigte die Stadtentwicklungsbehörde so: Auf den Grundstücken seien bestimmt in den vergangenen elf Jahren keine neuen Pflanzen gewachsen.

Die PowerPoint-Präsentation ist hier abrufbar.

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